SCHWARZE SONNE ÜBER POLYNESIENTotale Sonnenfinsternis am 30.05.1965IMPRESSUM EMAIL-KONTAKT © Sonnenfinsternis.org 2015, all rights reserved |
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DIE SONNENFINSTERNIS AM 30.05.1965 IM RÜCKBLICKDie Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis vom 30.05.1965 (Diagramm von Fred Espenak) begann über dem Pazifischen Ozean wenig westlich der Nordspitze Neuseelands, welche der Kernschatten überquerte. Auf seinem Weg nach Nordosten zog er an den Cook Islands und an Französisch-Polynesien vorbei. Östlich der Datumsgrenze wurde knapp südlich des Äquators die maximale Totalitätsdauer von 5m16s erreicht. Die Schwarze Sonne bewegte sich jetzt in etwa östlicher Richtung ohne weitere Landberührung auf Südamerika zu, wo die Sonnenfinsternis an der Küste Perus endete. Nach der gut erreichbaren Totalen Sonnenfinsternis 1963 war die SoFi vom 30.05.1965 deutlich herausfordernder. Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses stand unverändert die Korona der Sonne, welche jedoch bei niedrigem Sonnenstand auf Grund der atmosphärischen Extinktion alles andere als optimal zu beobachten ist. Neuseeland und Peru waren daher für Expeditionen nur zweite Wahl. Gleichwohl fanden in Neuseeland wissenschaftliche Beobachtungen statt, welche durch Höhenforschungs-Raketen unterstützt wurden. Der nachstehende Dokumentarfilm beschäftigt sich mit diesen Unternehmungen und zeigt die Totalität in voller Länge.
Alternativen zu Neuseeland waren rar, denn der Kernschatten überstrich im Pazifik nur wenige winzige und abgelegene Inseln. Immerhin machten sich einige Forschergruppen (Servajean 1966) auf den umständlichen Weg zum 550 km nordwestlich von Tahiti gelegenen Bellingshausen-Atoll (Motu One) und zum 300 km von Rarotonga gelegenen Manuae-Atoll. Nun war man im international ausgerufenen Jahr der ruhigen Sonne besonders stark an erfolgreichen Beobachtungen der Minimums-Korona unter optimalen Bedingungen interessiert. So verwundert es nicht, dass man nach den hervorragenden Erfahrungen in 1963 erneut auf luftgestützte Beobachtungen setzte. Das Ames Research Center der NASA rüstete eine Convair 990 mit 13 zusätzlichen Fenstern im Dach der Maschine aus, sodass der Blick auf die bei der Totalität 65 Grad hoch stehende Sonne möglich war. Daraus ergaben sich 13 Beobachtungstationen, welche 13 Forschungsinstitutionen zugeteilt wurden. Nach zahlreichen Probeflügen hob die Maschine am 30.05.1965 von Hilo (Hawaii) ab, um die Zentralzone unweit des Maximumspunkts zu durchfliegen. Durch geschickte Wahl der Flugroute gelang es, die Totalitätsdauer auf 9m42s auszudehnen. Noch auf dem Rückflug nach Hawaii wurde die Maschine auf den Namen "Galileo" getauft. Mit diesem Flugzeug wuren in den folgenden Jahren weitere astronomische Forschungsflüge unternommen, bevor es im Jahr 1973 tragisch bei einer Kollision verloren ging.
Neben Galileo flogen 3 weitere Maschinen in die Zentralzone. Die US-amerikanische Atomic Energy Commission stellte 2 ihre 3 NC-135 aus dem Test Readiness Program zur Überwachung des Atomtest-Abkommens zur Verfügung. Sie steuerten die Zentralzone unweit des Bellingshausen Atolls von Pago Pago auf Samoa aus an. Auf der Hickam Air Force Base in Honolulu (Hawaii) startete eine KC-135 der US-Airforce. Daten zur FinsternisAllgemeine Angaben
Kenndaten des Finsternismaximums
Quelle: NASA Solar Eclipse Page
Ablauf der Sonnenfinsternis am 30.05.1965.
Erstellt mit Win-Eclipse 3.5 von Heinz Scsibrany.
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LINKS ZUR SONNENFINSTERNIS AM 30.05.1965Don Buczynski: Convair 990 "Galileo" Wendy Whiting Dolci: Milestones in Airborne Astronomy from the 1920s to the Present (pdf, 3mb) Barb Mulkin: In Flight - The story of Los Alamos eclipse missions (pdf, 537kb) Fred Espenak: Path of the Total Solar Eclipse of 1965 May 30 Bill Kramer: Solar Eclipse Chasing in the air Mike Kentrianakis: Solar Eclipse 1965 May 30 South Pacific (Video vom Flug des NASA-Jets) |
LITERATUR UND QUELLEN ZUR SONNENFINSTERNIS AM 30.05.1965Servajean, R. (1966): La mission française d'observations astronomiques de l'éclipse de Soleil du 30 mai 1965. L'Astronomie 80, 217. Waldmeier, Max (1966): Die Helligkeitsverteilung in der Korona bei der Sonnenfinsternis vom 30. Mai 1965. Zeitschrift für Astrophysik 63, 242-266. |