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Partielle Sonnenfinsternis am 14.10.2004

Sonnenfinsternis 2004

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DIE SONNENFINSTERNIS AM 14.10.2004 IM RÜCKBLICK

Am 14.10.2004 fand eine partielle Sonnenfinsternis statt (Diagramm von Fred Espenak), deren Sichtbarkeitszone sich von Ostsibirien über Japan und den nördlichen Pazifik bis nach Alaska erstreckte. Sie war auch in der östlichen Mongolei, im Norden Chinas und auf der koreanischen Halbinsel zu sehen, außerdem auf Hawaii und auf den Aleuten. Am frühen Nachmittag erreichte der Halbschatten des Mondes Alaska, wo bei einem Punkt 61°15'34'' nördlicher Breite und 153°40'15'' westlicher Länge im Augenblick des lokalen Sonnenuntergangs mit gut 91% Bedeckung (Magnitude 0.928) das Maximum dieser Finsternis erreicht wurde. Bei einem solch hohen Bedeckungsgrad, der dem einer durchschnittlichen ringförmigen SoFi entspricht, kommt es zu einer starken Abschwächung des Tageslichtes. Da das verbleibende Sonnenlicht durch die Horizontnähe zusätzlich eine kräftige Extinktion erfährt, können beeindruckende Dämmerungseffekte auftreten.
Östlich der Datumsgrenze, d.h. in Alaska und auf Hawaii, am fand die Finsternis am 13.10.2004 lokaler Zeit statt.
In Alaska spielte das Wetter leider nicht mit, wohl aber auf Hawaii und in Nordost-Asien, wo die Finsternis vielfach beobachtet und fotografiert wurde.

Daten zur Finsternis
Allgemeine Angaben
  • Saros-Serie: 124 (54. von 73 Finsternissen)
  • Globale Dauer der gesamten Finsternis: 4h10m
Kenndaten des Finsternismaximums
  • Zeitpunkt: 14.10.2004, 02:59:19.8 UT
  • Geografische Position: 61.2°N / 153.7°W
  • Sonnenhöhe: 0.0°
  • Azimuth: 252.7° (WSW)
  • Gamma: 1.0346
  • Finsternisgröße: 0.9273

Animation des Finsternisverlaufs

Die nachfolgenden Diagramme wurden erstellt mit Win-Eclipse 3.0 von Heinz Scsibrany

Die SoFi in Alaska
Bedeckungsgrad der Sonnenscheibe für verschiedene Orte in Alaska.
Maximum der partiellen Sonnenfinsternis am 13.10.2004
Maximum der partiellen SoFi am 13.10.2004 bei Sonnenuntergang auf 61°15'34''N/153°40'15''W, 91.3% der Sonnenscheibe bedeckt.
Finsternismitte in Nome/Alaska am 13.10.2004
Finsternismitte in Nome/Alaska am 13.10.2004; 89.0% der Sonnenscheibe bedeckt; Sonne 4.5° über Horizont.

Finsternismitte Finsternis in Anchorage bei Sonnenuntergang am 13.10.2004
Finsternis in Anchorage bei Sonnenuntergang am 13.10.2004; 65.7% der Sonnenscheibe bedeckt.
Finsternis in Honolulu bei Sonnenuntergang am 13.10.2004
Finsternis in Honolulu bei Sonnenuntergang am 13.10.2004; 36.8% der Sonnenscheibe bedeckt.

WAS WAR ZU SEHEN?

Die SoFi am 14.10.2004 war partiell, da der Kernschatten des Mondes die Erde knapp verfehlte. Je nach Beobachtungsstandort bedeckte der Mond bis zu gut 9/10 der Sonnenscheibe. Das hört sich nach viel an - aber: die verbleibende Sonnensichel ist immer noch etwa 25000fach heller als der Vollmond! Selbst wenn man wegen der Horizontnähe von einer Extinktion um - je nach genauer geographischer Position - 2 bis 3 Grössenklassen ausgehen kann, ist die Sichelsonne immer noch ein Objekt der -20. bis -21. Größenklasse mit etwa der 3000fachen Leuchtkraft des Vollmondes. Eine partielle SoFi darf deshalb in allen Phasen nur durch spezielle Schutzbrillen oder indirekt - mit Hilfe einer Projektion - beobachtet werden. Lesen Sie hierzu bitte den Artikel von Fred Espenak.
Eine partielle Sonnenfinsternis der beschriebenen Größenordnung ist zweifelsohne nicht nur ein sehr seltenes, sondern auch ein außerordentlich eindrucksvolles Naturereignis. Zum einen kommt es wegen des hohen Bedeckungsgrades der Sonne zu einer sehr deutlichen und unter Umständen geradezu gespenstischen Abschwächung und Farbveränderung des Tageslichtes, zum anderen gibt es wohl kaum ein faszinierendes Naturereignis als eine über dem Horizont schwebende Sonnensichel. Wohl bei jedem, der diesen Anblick am 31. Mai 2003 in Mitteleuropa genießen konnte, hat er einen tiefen und bleibenden Eindruck hinterlassen.
Interessant ist bei der SoFi am 14.10.2004 auch der Sternenhimmel, insbesondere für Beobachter an der Westküste Alaskas: die hellen Planeten Merkur, Jupiter und Venus stehen in der Nähe der weitgehend verfinsterten Sonne etwa in gleicher Höhe über dem Horizont wie diese. Bei entsprechend klarem Himmel sollten zumindest die beiden letztgenannten mit bloßem Auge sichtbar werden. Der zwischen Sonne und Jupiter stehende Mars ist sicherlich zu lichtschwach, um ihn ausmachen zu können. Eine bessere Chance haben Sie mit einem guten Fernglas bei den hellen Sternen Kapella (halbhoch im Norden), Wega (in Zenitnähe) und Atair (oberhalb der Sonne im Westen).


Himmelsanblick in Nome/Alaska während der SoFi am 13.10.2004
Himmelsanblick in Nome/Alaska während der SoFi am 13.10.2004. Diagramm erstellt mit RedShift 4

Vorberichte

Alexander Birkner: Die partielle Sonnenfinsternis am Donnerstag, 14. Oktober 2004

Fred Espenak: Eclipses During 2004

Gulf News: Partial solar eclipse coincides with Ramadan

The Korea Times: Partial Solar Eclipse Due Thursday

Jay Pasachoff: Pasachoff 2004 partial eclipse

Joanne & Patrick Poitevin: Partial Solar Eclipse 14 October 2004

Patrick Rocher: Éclipse partielle du 14 octobre 2004

Anthony & Christopher Seal: Eclipse Information 2004

Marcin Sienko: Alaska Solar Eclipse Expedition 2004

Space.com: Solar Eclipse to Start Thursday, End Wednesday!

Berichte und Fotos

China through a lens: Northeast China Sees Partial Eclipse

The Daila Yomiuri: Partial eclipse of sun observed

Donga.com: "Crippled Sun", 52 Minutes of Partial Eclipse Yesterday

Fred Espenak: Foto aus Honolulu

Live! Eclipse 2004 partial

Science@NASA: Solar Eclipse Gallery Oct. 13-14, 2004

Olivier Staiger: 2 weeks in Anchorage

Daisuke Tomiyasu: 04/10/14 Partial Solar Eclipse

Hiroyuki Tsuda: 2004-10-14

Heute ist gestern

LITERATUR UND QUELLEN ZUR SONNENFINSTERNIS AM 14.10.2004

Ulbricht, Heiko & Hörenz, Martin (2003): Die Sonnenfinsternisse des Jahres 2004. Sonne 108, 93.