SOFI UNTER PALMENRingförmige Sonnenfinsternis am 26.01.2009IMPRESSUM EMAIL-KONTAKT © Sonnenfinsternis.org 2003 - 2011, all rights reserved |
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DIE SONNENFINSTERNIS AM 26.01.2009 IM RÜCKBLICKAm 26.01.2009 fand eine ringförmige Sonnenfinsternis (Diagramm von Fred Espenak) statt, deren Sichtbarkeitszone im Südatlantik unweit der Insel Tristan da Cunha begann. Am frühen Morgen zog der Feuerring etliche hundert Kilometer südlich von Kapstadt in den Indischen Ozean, wobei er die subantarktischen Archipele Prinz Edward und Crozet knapp verfehlte. Die Zentralzone wendete sich über den endlosen Wasserflächen des Indischen Ozeans nach Norden, wobei die maximale Verfinsterung mit 7min56sek Dauer und einer Magnitude von 0,928 (entspricht einer Flächenbedeckung von 86,3%) erreicht wurde. Erst am Nachmittag erreichte der Eclipsepfad erstmals Land, und zwar zunächst auf dem australischen Korallenatoll Cocos und etwas später auf den indonesischen Hauptinseln Sumatra und Java, wo die Hauptstadt Jakarta knapp verfehlt wurde. Bei zunehmend niedrigem Sonnenstand überquerte der Feuerring Borneo und kurz vor Sonnenuntergang noch den Norden von Sulawesi. Augenblicke später endete die ringförmige Verfinsterung in der Celebessee.
Da die Sonnenfinsternis vom 26.01.2009 mitten in den Südsommer fiel, waren die Aussichten, sie von einem Kreuzfahrtschiff aus sehen zu können, eigentlich nicht schlecht. Ausgangspunkt hätte z.B. Port Elizabeth in Südafrika sein können. Die subantarktischen Inseln Tristan da Cunha und Crozet werden bisweilen im Rahmen von Expeditions-Kreuzfahrten aufgesucht. Soweit die Theorie; die Praxix zeigte dann, dass kein Schiff auf einer paasenden Route unterwegs war. Im südlichen Afrika, in der östlichen Antarktis, in fast ganz Australien, in Südost-Asien, im gesamten Indischen Ozean (mit Ausnahme der nordwestlichen Teile) und großen Teilen des Südatlantiks war diese SoFi als partielle Sonnenfinsternis sichtbar. Hohe Bedeckungsgrade, die zu einer wahrnehmbaren Abschwächung des Tageslichtes fühtren, wurden in bewohnten Gegenden vor allem in großen Teilen Südostasiens erreicht, daneben aber auch im südlichen Südafrika. Daten zur FinsternisAllgemeine Angaben
Kenndaten des Finsternismaximums
Quelle: NASA Solar Eclipse Page
Die nachfolgenden Diagramme wurden erstellt mit Win-Eclipse 3.0 von Heinz Scsibrany Verlauf der Zentralzone am 26.01.2009 über Indonesien.
Verlauf der Zentralzone am 26.01.2009 bei den Cocos Islands.
Maximum der ringförmigen SoFi am 26.01.2009 auf 34°04'53''S/70°17'05'E, 86.3% der Sonnenscheibe bedeckt; Dauer 7m56s.
Maximum der ringförmigen SoFi am 26.01.2009 an der Westküste von Sumatra; 84.9% der Sonnenscheibe bedeckt; Dauer 6m15s.
Partielle SoFi in Jakarta am 26.01.2009; 84.6% der Sonnenscheibe bedeckt.
Partielle SoFi in Kapstadt am 26.01.2009; 63.1% der Sonnenscheibe bedeckt.
Für Finsternisreisende war die Ringförmige SoFi am 26.01.2009 nicht allzu attraktiv. Die Zentralzone verlief fast ausschließlich über Meeresgebiete, die fernab der üblichen Schifffahrtsrouten lagen. Dort, wo sie Land berührte, waren die klimatischen Daten wenig vielversprechend. Die besten Wetteraussichten versprachen die Cocos-Inseln; doch die wenigen Eclipse-Chaser, die lange Anreise in Kauf genommen hatten, wurden bitter enttäuscht. Wenige Stunden vor der Finsternis zogen Wolken auf, aus denen wahre Sturzbäche niedergingen. Erst nach dem 4. Kontakt riss es wieder auf. Etwas besser erging es denjenigen, die nach Indonesien gereist waren. Dort war der Feuerring vielerorts hinter den Wolken zumindest schemenhaft zu erkennen. Die Webcastings hatten freilich nicht nur mit den Wolken, sondern z.T. auch mit technischen Problemen zu kämpfen, z.B. mit einer zu geringen Bandbreite des Internetzugangs. Fast kein Interesse fand diese SoFi auch in der amerikanischen und europäischen Astroszene. Selbst auf der Solar Eclipse Mailing List gab es im Vorfeld der Finsternis nur vereinzelte Postings. Trotzdem konnten man während der SoFi via Internet ein erstaunlich gutes Bild vom Geschehen gewinnen. Informationen lieferten nicht nur die verschiedenen Webcastings, sondern auch die Eclipse Chaser auf Cocos, die einerseits im Sonnenfinsternis-Chat live vom (Un)wettergeschehen auf den Inseln berichteten und andererseits von uns mit Infos von den Webcastings versorgt wurden. Zusätzlich wurden die aktuellen News über zwei Twitterkanäle (Cosmos4U, sofi2009) verbreitet. Der Titel, unter den Cosmus4U am Tag nach der SoFi einen Blogbeitrag stellte, bringt es auf den Punkt: Yesterday's eclipse as an internet phenomenon. |
WAS WAR ZU SEHEN?
Die SoFi am 26.01.2009 war ringförmig, d.h. der Mond trat genau vor die Sonnenscheibe (es kam also zu einer zentralen Verfinsterung), ohne sie aber ganz zu bedecken. Der scheinbare Durchmesser des Mondes war in diesem Fall deutlich kleiner als derjenige der Sonne. Selbst im Maximum der Verfinsterung blieb rund um die Mondscheibe ein schmaler Ring der Sonnenscheibe sichtbar, welcher etwa 13,5% der gesamten scheinbaren Sonnenfläche entsprach. Das hört sich wenig an - aber: das auf rund 1/8 reduzierte Sonnenlicht ist immer noch 50000 mal heller als der Vollmond! Eine ringförmige SoFi darf deshalb in allen Phasen nur durch spezielle Schutzbrillen oder indirekt - mit Hilfe einer Projektion - beobachtet werden. Lesen Sie hierzu bitte den Artikel von Fred Espenak. Himmelsanblick während der SoFi am 26.01.2009. Diagramm erstellt mit RedShift 4
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LITERATUR UND QUELLEN ZUR SONNENFINSTERNIS AM 26.01.2009Zu dieser Sonnenfinsternis sind uns keine Literaturangaben bekannt. |