Ringförmige Sonnenfinsternis 2017 - Eclipse 2017 - Infos zur Sofi - Chile - Argentinien - Angola

PERLSCHNUR IN PATAGONIEN

Ringförmige Sonnenfinsternis am 26.02.2017

DIE SONNENFINSTERNIS AM 26.02.2017 IM RÜCKBLICK

DIE WETTERSTATISTIKEN

WAS WAR ZU SEHEN?

LINKS ZUR SONNENFINSTERNIS AM 26.02.2017

LITERATUR ZUR SONNENFINSTERNIS AM 26.02.2017

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DIE SONNENFINSTERNIS AM 26.02.2017 IM RÜCKBLICK

Die Ringförmige Sonnenfinsternis am 26.02.2017 spielte sich weitgehend über abgelegenen Meeresgebieten des südlichen Pazifiks und Atlantiks ab. Landberührung hatte die Zentralzone nur in Patagonien, das von West nach Ost überquert wurde (Detailkarte), und ganz am Ende bei schon niedrigem Sonnenstand in Angola. Das Maximum dieser Finsternis wurde im Südatlantik bei 34°41'S / 31°11'W erreicht. Die Finsternislänge betrug hier lediglich 44 Sekunden (Breite der Zentralzone 31 km), wobei 98,6% der Sonnenscheibe vom Mond überdeckt wurden. Es war daher ein sehr ausgeprägter Perlschnureffekt zu erwarten.

Verlauf der Ringförmigen Sonnenfinsternis am 26.02.2017. Die Grafik wurde von Fred Espenak, NASA's GSFC, erstellt.

Daten zur Finsternis

Allgemeine Angaben

Saros-Serie: 140 (29. von 71 Finsternissen)
Globale Dauer der gesamten Finsternis: 5h25m
Globale Dauer der ringförmigen Finsternis: 3h16m

Kenndaten des Finsternismaximums

Zeitpunkt: 26.02.2017, 14:53:21.4 UT
Geografische Position: 34°40.9'S / 31°10.7'W
Sonnenhöhe: 62.6°
Azimuth: 340.5° (NNW)
Gamma: -0.4578
Finsternisgröße: 0.9922
Annularitätslänge: 0m44.0s
Breite der Zentralzone: 30.6 km

Quelle: NASA Solar Eclipse Page

Die SoFi am 26.02.2017 war in Südamerika südlich des 15. Breitengrades, im größten Teil der Antarktis sowie in Afrika südlich der Sahara sowie im Südatlantik im Südosten des Pazifiks als partielle Sonnenfinsternis sichtbar. Hohe Bedeckungsgrade, die zu einer wahrnehmbaren Abschwächung des Tageslichts führten, wurden im südöstlichen Pazifik, in Patagonien, in Teilen des Südatlantiks sowie im Südwesten Afrikas erreicht.

Animation des Finsternisverlaufs

Verlauf der Zentrallinie am 26.02.2017 über Patagonien. Quelle: Jay Anderson.

Verlauf der Zentrallinie am 26.02.2017 über Afrika. Quelle: Jay Anderson.

Die nachstehenden Abbildungen und Animationen geben die Situation zur Finsternismitte und den Ablauf der Sonnenfinsternis für ausgewählte Orte wider. Reproduced from The Astronomical Almanac Online and produced by the U.S. Naval Observatory and H.M. Nautical Almanac Office.

Finsternismitte in Comodore Rivadavia (Argentinien) am 26.02.2017 Ablauf der Sonnenfinsternis in Comodore Rivadavia (Argentinien) am 26.02.2017

Links: Finsternismitte in Comodore Rivadavia (Argentinien) am 26.02.2017. Rechts: Ablauf der Sonnenfinsternis in Comodore Rivadavia (Argentinien) am 26.02.2017.

Finsternismitte in Huambo (Angola) am 26.02.2017 Ablauf der Sonnenfinsternis in Huambo (Angola) am 26.02.2017

Links: Finsternismitte in Huambo (Angola) am 26.02.2017. Rechts: Ablauf der Sonnenfinsternis in Huambo(Angola) am 26.02.2017.

DIE WETTERSTATISTIKEN

Gemäß nachstehender Karten und Daten von Jay Anderson bestand die geringste Bewölkungswahrscheinlichkeit entlang der Zentralzone im Westen Argentiniens im unmittelbaren Lee der Anden. Ähnlich gut waren die Bedingungen im zentralen Atlantik, etwa dort, wo das Maximum der Finsternis erreicht wurde (Bewökungskarte). In Angola fiel die SoFi auf einen Nachmittag mitten in der Regenzeit; noch am ehesten konnte man direkt an der Küste Wolkenlücken finden.

Durchschnittlicher Bewölkungsgrad (in %) entlang der Zentrallinie über Südamerika im Monat Februar

Durchschnitt licher Bewölkungsgrad (in %) entlang der Zentrallinie über Afrika im Monat Februar

Durchschnittlicher Bewölkungsgrad (in %) entlang der Zentralzone über Südamerika (oben) und Afrika (unten) im Monat Februar. Die Daten wurden aus Beobachtungen von Satelliten auf polaren Umlaufbahnen zwischen 1989 und 2009 gewonnen. Quelle: NASA/Patmos-x/CIMMS SSEC/UW-Madison / Jay Anderson.

Klimadaten für Orte entlang der Zentralzone. Quelle: Jay Anderson.

WAS WAR ZU SEHEN?

Die SoFi am 26.02.2017 war ringförmig, d.h. der Mond trat genau vor die Sonnenscheibe (es kam also zu einer zentralen Verfinsterung), ohne sie aber ganz zu bedecken. Der scheinbare Durchmesser des Mondes ist in diesem Fall deutlich kleiner als derjenige der Sonne. Selbst im Maximum der Verfinsterung blieb rund um die Mondscheibe ein schmaler Ring der Sonnenscheibe sichtbar, welcher etwa 0.8% der gesamten scheinbaren Sonnenfläche entspricht. Das hört sich sehr wenig an - aber: das auf rund 1/100 reduzierte Sonnenlicht war immer noch etwa 3000 mal heller als der Vollmond! Eine Ringförmige SoFi darf deshalb in allen Phasen nur durch spezielle Schutzbrillen oder indirekt - mit Hilfe einer Projektion - beobachtet werden. Lesen Sie hierzu bitte den Artikel von Fred Espenak.
Weil der Sonnenring so hell ist, treten die für eine totale SoFi charakteristischen Phänomene nicht auf. Trotzdem ist eine ringförmige Sonnenfinsternis zweifelsohne nicht nur ein sehr seltenes, sondern auch ein eindrucksvolles Naturereignis. Wegen des hohen Bedeckungsgrades der Sonne kommt es zu einer sehr deutlichen und bisweilen geradezu gespenstischen Abschwächung und Farbveränderung des Tageslichtes. Sowohl beim 2. Kontakt (Übergang der partiellen in die ringförmige Phase) als auch beim 3. Kontakt (erneuter Übergang in die partielle Phase) tritt der von totalen SoFis her bekannten "Perlschnureffekt" auf.
Nach Planeten wird man bei dieser Finsternis trotz des relativ dunklen Finsternishimmels zumindest in Patagonien vergeblich Ausschau halten. Venus und Jupiter stehen in unmittelbarer Horizontnähe und werden der starken Extinktion zum Opfer fallen. Merkur steht mit einer Helligkeit von -1 mag 7.5 Grad oberhalb der Sonne (Grafik). Bei einem klaren, dunstfreien Himmel könnte er vielleicht sichtbar werden, wenn man die immer noch extrem helle Sonne mit der Hand abdeckt. Da die ringfö,rmige Phase aber nur eine knappe Minute dauert, sollte man sich gut überlegen, ob man seine Zeit mit der Suche nach Merkur verbraucht.

Himmelsanblick während der SoFi am 26.02.2017 über Patagonien

Himmelsanblick während der SoFi am 26.02.2017. Standort: Zentrallinie nördlich von Rio Mayo (Argentinien; 45°22'S / 70°28'W). Diagramm erstellt mit Stellarium.