SAROS 123Sonnenfinsternisse 1957, 1975, 1993, 2011, 2029, 2047IMPRESSUM EMAIL-KONTAKT © Sonnenfinsternis.org 2011, all rights reserved |
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SAROS 123 IM ÜBERBLICKMit 70 Finsternissen besitzt Saros 123 eine eher unterdurchschnittliche Länge. Die Serie begann am 29. April 1074 mit einer bescheidenen partiellen SoFi im westlichen Sibirien. Nach lediglich 5 weiteren partiellen Finsternissen mit rasch zunehmender Größe fand bereits am 2. Juli 1182 im östlichen Sibirien die erste von 27 ringförmigen SoFis statt, welche immerhin 3m50s dauerte. In den folgenden Jahrhunderten nahm die Finsternislänge stark zu, während die Zentralzonen sich deutlich nach Süden verschoben. Am 09.11.1398 fand die mit 8m07s längste zentrale SoFi des Saros 123 in Äquatornähe über dem Indischen Ozean statt. Obwohl die Schattenzonen während der nächsten Perioden im Bereich des Äquators stagnierten, nahm die Annularitätsdauer stark ab, denn im Laufe der Jahrhunderte reduzierte sich der Abstand Erde - Mond mit jeder Sarosperiode etwas. Die SoFi vom 14.02.1561 - wiederum über dem Indischen Ozean - brachte es noch auf 3m30s, diejenige vom 19.04.1651 am Maximumspunkt (südöstlich von Hawaii) lediglich auf 14s. In einem solch extremen Fall wird der Feuerring durch die Gebirge auf der Mondoberfläche nicht nur unterbrochen, sondern zerfällt in eine rundum laufende Kette von Lichtpunkten – dies ist der berühmte Perlschnureffekt. Dementsprechend werden ringförmige SoFis mit hohem Bedeckungsgrad bisweilen auch als "Perlschnurfinsternisse" bezeichnet.
Am 30.04.1669 konnte der Mond die Sonne in der Mitte der Zentralzone, wo die Erdoberfläche dem Trabanten ein paar tausend Kilometer näher ist, bereits vollständig überdecken. Nur am Anfang und am Ende der Zentralzone war diese Finsternis noch ringförmig. Nach zwei weiteren ringförmig-totalen SoFis folgte die erste von 14 durchgehend totalen Finsternissen am 03.06.1723. Am Maximumspunkt dauerte sie 2m05s.
Bis zum 19. Jahrhundert wuchs die Länge der totalen Phase auf deutlich über 3 Minuten. Danach verkürzte sich die Totalitätsdauer bis zur SoFi vom 23.10.1957, als der Kernschatten des Mondes zum letzten Mal die Erdoberfläche traf, wieder auf etwa 90 Sekunden.
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HISTORISCHE UND ZUKÜNFTIGE SOFIS DES SAROS 123
Der schon recht alte Saros 123 bringt seit 1975 nur noch partielle Sonnenfinsternisse hervor, welche vorzugsweise in weitgehend unbesiedelten Gebieten sehr hoher südlicher Breiten sichtbar sind. Verlauf der Zentralzone der Ringförmigen Sonnenfinsternis am 05.12.1290 durch Deutschland.
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 29.08.1867 durch Südamerika.
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 08.09.1885 durch Neuseeland.
23.10.1957
03.11.1975
13.11.1993
25.11.2011
05.12.2029
16.12.2047
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LITERATUR ZU SAROS 123 UND SEINEN FINSTERNISSENLiteraturangaben zu den SoFis des Saros 123 ab dem Jahr 1957 finden sich auf unseren Info-Seiten zu den jeweiligen Finsternissen. Bartky, Jan R. (2008): The (Almost) Unseen Total Eclipse of 1831. Journal of Astronomical History and Heritage 11 (1), 55-62. Anonymus (1885): L'Eclipse Totale de Soleil du 9 septembre 1885. L'Astronomie 4, 445. Grosch, L. (1869): Beobachtung der Sonnenfinsterniss am 29. August 1867. Mitgetheilt von Herrn L. Grosch. Astronomische Nachrichten 73, 137-140. Hind, J. R. (1885): Note on the track of the total phase in the solar eclipse of, September 8, 1885, in its passage across New Zealand. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 45, 126-127. Marten, C. R. (1885): Notes on the total solar eclipse of September 9, 1885 viewed at the Terrace, Wellington, New Zealand. Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 46, 23-25. |