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SAROS 145

Totale Sonnenfinsternisse 1945, 1963, 1981, 1999, 2017, 2035, 2053

Saros 145

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SAROS 145 IM ÜBERBLICK

Saros 145 gehört mit 77 Finsternissen zu den längsten derzeit aktiven Serien. Die Serie begann am 04.01.1639 mit einer extrem bescheidenen Partiel­len SoFi im westlichen Sibirien. Es folgten weitere 13 partielle Finsternisse mit allmählich zunehmender Größe. Am 06.06.1891 fand im nördlichen Sibirien die einzige Ringförmige SoFi im Saros 145 statt, deren Finsternisdauer am Maximumspunkt lediglich 6s betrug. Kurze Länge bedeutet bei ringförmi­gen SoFis, dass der scheinbare Durchmesser des Mondes nur geringfügig geringer als derjenige der Sonne ist. Dabei wird der Feuer­ring durch die Gebirge auf der Mondober­fläche unterbrochen; im Extremfall zerfällt er in eine rundum laufende Kette von Licht­punkten – dies ist der berühmte Perlschnureffekt. Dementsprechend werden ringförmige SoFis mit hohem Bedeckungs­grad bisweilen auch als "Perlschnurfinsternisse" bezeichnet. Auch die nächste Finsternis im Saros 145, am 17.06.1909, bot eine intensive Perlschur, war aber nur noch am Anfang und am Ende der Zentralzone ringförmig. In der Mitte, wo die Erdoberfläche dem Mond ein paar tausend Kilometer näher war, konnte jener die Sonne bereits für bis zu 24 Sekun­den vollständig überdecken und eine Totale SoFi erzeugen. Diese Finsternis war also ringförmig-total.

Der 29.06.1927 brachte dann die erste von 41 Finsternissen des Saros 145, die in ihrem gesamten Verlauf total war. Die Dauer der Totalität betrug am o.g. Tag nur beschei­dene 50s, nahm aber im weiteren Verlauf der allmählich zu; am 11.08.1999 waren es immerhin bereits 2m23s, am 25.02.2324, genau in der Mitte der Serie werden es 4m02s sein. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Maximumspunkte der Finsternisse schon lange südlich des Äquators. Bereits ab dem 23. Jahrhundert verlagern sie sich jedoch unter weiterer Zunahme der Finsternislänge wieder nach Norden; erst im 25. Jh. setzt eine erneute Südwanderung ein. Die mit 7m12s längste Totalität im Saros 145 wird - nun wieder knapp südlich des Äquators - am 25.06.2522 im Indischen Ozean erreicht. Danach wandern die Maximumspunkte bei drastischer Abnahme der Finsternislänge in immer größeren Schritten nach Süden. Am 09.09.2648 trifft der Kernschatten des Mondes im Bereich der antarktischen Halbinsel letztmals die Erdoberfläche, allerdings nicht mehr komplett, woraus eine kurze halbkreisförmige Zentralzone resultiert (Finsternisdauer 2m48s). Doch damit ist Saros 145 noch lange nicht zu Ende, denn es folgen noch 20 Partielle SoFis von ganz allmählich abnehmender Finsternisgröße im antarktischen Raum. Deren letzte am 17.04.3009 liegt soweit in der Zukunft, dass die NASA dazu keine Karte der Finsterniszone erstellt hat.

Ein interessantes Detail kann man auf vorstehender Animation von Fred Espenak erkennen:
Ab Beginn des 23. Jahrhunderts wandern die Maximumspunkte der Finsternisse nicht mehr mit jeder Sarosperiode weiter nach Süden, sondern verlagern sich nach Norden zurück. Erst Mitte des 25. Jh. kehrt sich die Bewegungsrichtung wieder um. Wenn eine Saros-Serie ein solches Verhalten zeigt, liegt dies vor allem an der Neigung der Erd­achse zur Sonne, die im Laufe der Jahres­zeiten wechselt und sich auf die Lage der Finsternispfade auswirkt. Da jede Finsternis einer Saros-Serie rund 11 Tage später im Kalenderjahr eintritt, wandert die Serie in rund 600 Jahren einmal durch das gesamte Sonnenjahr.

Da eine Saros-Periode 18 Jahre und 10 1/3, 11 1/3 oder 12 1/3 Tage lang ist, treten aufeinander folgende Finsternisse einer Saros-Serie jeweils um ein 1/3 des Erdumfangs nach Westen verschoben auf. Erst nach drei Saros-Perioden findet eine SoFi wieder (fast) auf dem gleichen Längengrad statt. Diesen Wieder­holungszeitraum von 54 Jahren und 31, 32 oder 33 Tagen bezeichnet man als Tripel-Saros oder Exeligmos-Periode. Letztere lässt sich sowohl in der oben gezeigten Animation gut erkennen als auch in nachstehender Grafik. Diese zeigt, wie sich die Zentralzonen des Saros 145 im Verlauf von 2 Exeligmos-Perioden nach Süden verlagern.


Exeligmos-Periode
Drei totale Sonnenfinsternisse des Saros 145, die jeweils eine Exeligmos-Periode auseinander liegen. Von oben nach unten: 09.07.1945, 11.08.1999, 12.09.2053.

HISTORISCHE SOFIS DES SAROS 145

Obwohl Saros 145 noch jung ist und erst 5 Totale Sonnenfinsternisse (1927, 1945, 1963, 1981, 1999) hervorgebracht hat, so sind diese im Hinblick auf Forschung, Astronomie-Tourismus und astronomische Öffenlichkeitsarbeit von Bedeutung. Bereits im späten 19. Jh. (1855, 1873, 1891) und im frühen 20. Jh. (1909) wurden einige SoFis dieser Saros-Serie von Wissenschaftlern beobachtet. Nachstehend stellen wir alle 9 genannten Finsternisse vor.

Schnellsuche: 1855 1873 1891 1909 1927 1945 1963 1981 1999

Die Zentralzonen der ersten 10 zentralen Sonnenfinsternisse im Saros 145
Die Zentralzonen der ersten 10 zentralen Sonnenfinsternisse im Saros 145. Quelle: NASA Eclipse Web Site

16.05.1855

Dies ist die erste SoFi im Saros 145, zu der wir eine Literaturangabe gefunden habe. Es handelt sich lediglich um eine kurze Notiz, dass der Zeitpunkt des Finsternis-Endes an der Sternwarte Dorpat (heute Tartu, Estland) bestimmt worden ist (Mädler 1855).
Partielle  Sonnenfinsternis am 16.05.1855
Lage der Finsterniszone der Partiellen Sonnenfinsternis am 16.05.1855.
Bildnachweis: The American Ephemeris and Nautical Almanach for the year 1855.
Lage der Finsterniszone der Partiellen Sonnenfinsternis am 16.05.1855
Lage der Finsterniszone der Partiellen Sonnenfinsternis am 16.05.1855

26.05.1873

Bei dieser Sonnenfinsternis wurden an europäischen Sternwarten routinemäßig Bestimmungen der Kontaktzeiten vorgenommen (s. Literatur). Henry Pratt (1873) konnte den Rand des Mondes nach eigenen Angaben eindeutig bis einige Bogenminuten jenseits des Sonnenrandes wahrnehmen, selbst kurz vor Ende der Finsternis. Dies wurde mit der Projektion des Mondes auf die Korona erklärt (Artikel zum Download). Dagegen spricht, dass sonst niemals bei einer Partiellen Sonnenfinsternis geringer Magnitude die Korona nachgewiesen worden ist. Letzteres gilt - sofern kein Koronograph eingesetzt wird - mit erdgebundenen Mitteln als unmöglich.
Partielle  Sonnenfinsternis am 26.05.1873
Lage der Finsterniszone der Partiellen Sonnenfinsternis am 26.05.1873.
Bildnachweis: The American Ephemeris and Nautical Almanach for the year 1873.
Lage der Finsterniszone der Partiellen Sonnenfinsternis am 26.05.1873
Lage der Finsterniszone der Partiellen Sonnenfinsternis am 26.05.1873

06.06.1891

Die SoFi vom 06.06.1891 war die erste zentrale und einzige ringförmige Sonnenfinsternis im Saros 145. Da die Annularitätszone im Nordosten Sibiriens nur unter großen Mühen erreichbar gewesen wäre und Ringförmigen Sonnenfinsternissen aus wissenschaftlicher Sicht wenig Bedeutung beigemessen wurde, wurde eine Expedition nicht einmal in Erwägung gezogen. Astrometrische Messungen konnten auch in der Zone partieller Verfinsterung durchgeführt werden, welche in diesem Fall günstigerweise sowohl fast ganz Europa als auch beträchtliche Teile der USA umfasste. Tatsächlich wurde die Sofi an zahlreichen Sternwarten beiderseits des Atlantiks beobachtet (Übersicht bei Kobold 1899, A32-33; weitere Arbeiten im Literaturverzeichnis). Allerdings bereitete in Europa vielfach Bewölkung Probleme bei der genauen Bestimmung der Kontaktzeiten (Auwers 1891, Christie 1891, Diverse 1891). Dennoch wurde genügend Datenmaterial für spätere Auswertungen, z.B. durch Christie (1893) und Kobold (1896, 1899) gewonnen. Ziel war wie üblich die Korrektur des Mondortes (= Mondkoordinaten am Himmel), um zukünftig die Mondbahn und damit auch die Lage von Finsterniszonen auf der Erde mit noch größerer Präzision bestimmen zu können. Dies war z.B. bei der Planung von Expeditionen zu den für die Astrophysik so wichtigen Totalen Sonnenfinsternissen von Bedeutung.
Auch im 19. Jahrhundert fanden Sonnenfinsternisse in der Öffentlichkeit große Beachtung. Aus einem Zeitungsbericht geht hervor, dass sich rund 200 Besucher an der Sternwarte in Greenwich eingefunden hatten. 4 der 8 Teleskope hatte man der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt; an den anderen wurden die genauen Bestimmungen der Kontaktzeiten vorgenommen. Gelang dies beim ersten Kontakt noch, so fand der zweite Kontakt hinter Wolken statt.
Ringförmige Sonnenfinsternis am 06.06.1891
Lage der Finsterniszone der Ringförmigen Sonnenfinsternis am 06.06.1891.
Bildnachweis: The American Ephemeris and Nautical Almanach for the year 1891.
Verlauf der Zentralzone der Ringförmigen Sonnenfinsternis am 06.06.1891
Verlauf der Zentralzone der Ringförmigen Sonnenfinsternis am 06.06.1891

17.06.1909

Die Sonnenfinsternis vom 17.06.1909 war nur noch an den Enden der Zentralzone ringförmig, wo der Mond etwas weiter von der Erde entfernt war. Im weitaus größten Teil ihres Verlaufes war sie total, wobei die Totalitätsdauer im Maximum, welches im arktischen Ozean erreicht wurde, nach modernen Berechnungen lediglich 23.6 Sekunden betrug; Emmanueli (1909) gab 25 Sekunden an. Die Zentralzone begann in Sibirien, wo sie die transsibirische Eisenbahn in der Nähe der Station Atschinsk kreuzte, worauf Krebs (1909) hinwies. Angesichts einer erwarteten Totalitätsdauer von lediglich 6 bis 7 Sekunden ist es aber nicht allzu überraschend, dass keine Expeditionen dorthin organisiert wurden. In den USA war die Finsternis in ihren partiellen Phasen sichtbar, wurde aber zumindest in der astronomische Welt offenbar nicht weiter beachtet. Außer einem kurzen Report von Rigge (1909b), der auch bereits einen Vorbericht (Rigge 1909a) verfasst hatte, sind uns keine weiteren Publikationen bekannt. Dennoch scheint die SoFi in der Öffentlichkeit zumindest etwas Aufmerksamkeit gefunden zu haben, denn es sind Ansichtskarten bekannt.
Ringförmig-Totale Sonnenfinsternis am 17.06.1909
Lage der Finsterniszone der Sonnenfinsternis am 17.06.1909 in den USA. Bildnachweis: Rigge (1909a).
Verlauf der Zentralzone der Ringförmig-Totalen Sonnenfinsternis am 17.06.1909
Verlauf der Zentralzone der Ringförmig-Totalen Sonnenfinsternis am 17.06.1909

29.06.1927

Die Zentralzone der Sonnenfinsternis vom 29.06.1927 begann vor der Küste Irlands im Atlantik. Von dort zog sie sich über Wales, England, die Nordsee, Norwegen, Schweden und Finnland ins Eismeer, wo bei Nowaya Semlja mit 50s Dauer die maximale Länge der Totalität erreicht wurde. Der Mondschatten wanderte parallel zur Nordküste Sibiriens nach Osten. Etwa bei 150°E erreichte er das sibirische Festland, welches er von Nordwest nach Südost überquerte. Die Finsternis endete bei Sonnenuntergang im Bereich der Aleuten. In Mitteleuropa war dies eine tiefe Partielle SoFi, bei der am frühen Morgen im Norden Deutschlands bis zu 92% der Sonne vom Mond bedeckt wurden.
Lesen Sie mehr zu dieser Finsternis in unserem ausführlichen Rückblick auf die SoFi am 29.06.1927.

Totale Sonnenfinsternis am 29.06.1927
Totale Sonnenfinsternis am 29.06.1927, aufgenommen in Giggleswick (Yorkshire/England).
Bildnachweis: Dyson 1927, Plate 8.
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 29.06.1927
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 29.06.1927

09.07.1945

Die Zentralzone der Sonnenfinsternis vom 09.07.1945 zog sich vom Nordwesten der USA über Kanada, Grönland und Skandinavien bis in die Sowjetunion. In Deutschland war dies eine recht beachtliche Partielle Sonnenfins­ternis; so wurde die Sonne im Norden Deutschlands am frühen Nachmittag zu etwa 2/3 vom Mond bedeckt. Doch zwei Monate nach Kriegsende wurde diese SoFi - wenn überhaupt - eher zufällig beobachtet, wie ein Augenzeugenbericht eindrucksvoll belegt.
Lesen Sie mehr zu dieser Finsternis in unserem ausführlichen Rückblick auf die SoFi am 09.07.1945.
Totale Sonnenfinsternis am 09.07.1945
Totale Sonnenfinsternis am 09.07.1945, aufgenommen von der Expedition des Yerkes Observatory am Pine River (Manitoba, Kanada).
Bildnachweis: University of Chicago Photographic Archive, apf6-04431, Special Collections Research Center, University of Chicago Library.
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 09.07.1945
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 09.07.1945

20.07.1963

Seit 1945 hatte es immer wieder Versuche gegeben, totale Sonnenfinsternisse von Flugzeugen aus zu beobachten. Ein Beobachter in der Stratosphäre hat nicht nur die Wolken, sondern auch etwa 2/3 der atmosphärischen Gase unter sich, was bei jeder astronomischen Beobachtung ein unschätzbarer Vorteil ist. Und diesen Vorteil wollten 1963 zahlreiche Beobachtergruppen insbesondere zur Spektrografie nutzen. Niemals vorher oder nachher waren so viele Forschungsflugzeuge im Kernschatten einer SoFi unterwegs wie an jenem 20.07.1963 über dem Norden Kanadas im Bereich des Finsternismaximums. Mit den neuen Düsenjets konnte man nicht nur größere Flughöhen erreichen als mit den in den 1950er eingesetzten Turboprop-Maschinen, sondern auch höhere Geschwindigkeiten und somit eine merkliche Verlängerung der Totalitätsdauer erzielen.
Lesen Sie mehr zu dieser Finsternis in unserem ausführlichen Rückblick auf die SoFi am 20.07.1963.


Aufnahmen der Sonnenfinsternis am 20.07.1963 aus einem Flugzeug über Kanada
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 20.07.1963
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 20.07.1963

31.07.1981

Die Zentralzone der Sonnenfinsternis vom 31.07.1981 zog sich durch den Süden Sibiriens bis weit in den Pazifik hinein. Einige hundert westliche Beobachter, die die Ein­reiseerlaubnis in die UDSSR erhalten hatten, verfolgte das Ereignis in der Nähe von Bratsk (nördlich des Baikalsees) in einem Camp, das von der sowjetischen Armee eigens zu diesem Anlass errichtet worden war; eine britische Gruppe hatte das heu­tige Kasachstan als Ziel gewählt. Jay Pasachoff, der bekannte amerikanische Eclipse Chaser, hatte eine bequemere, aber auch preisintensivere Alternative gefunden, nämlich einen Beobachtungsflug über dem Pazifik ab Hawaii.
Lesen Sie mehr zu dieser Finsternis in unserem ausführlichen Rückblick auf die SoFi am 31.07.1981.

Aufnahmen der Sonnenfinsternis am 31.07.1981 aus Russland
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 31.07.1981
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 31.07.1981

11.08.1999

Die – vom ADAC bereits am 29.07.99 prog­nostizierten - Staus am 11.08.1999 sind zur Legende geworden, genauso wie das Wetter an jenem Tag. Zumindest in Eng­land, Frankreich und Deutschland sah kaum jemand die Schwarze Sonne. Man brauchte schon Glück, um eines der wenigen Wol­kenlöcher zu erwischen, wie z.B. in der Karlsruher Innenstadt. Im Zentrum der selbsternannten "SoFi-Hauptstadt" Stuttgart öffnete Petrus pünktlich zur tota­len Phase alle Schleusen. ARD und ZDF, deren Live-Sendungen zur SoFi Quo­tenhits wurden (obwohl es durchaus einige Kritik an den Inhalten gab), waren auf Nummer sicher gegangen und hatten ein Flugzeug gechartert. Auf der sicheren Seite waren auch diejenigen, die sich bereits am Abend des 10.08.99 in ihren PKW gesetzt hatten und es daher bis in den Osten Österreichs oder sogar nach Ungarn schaff­ten: dort war das Wetter nämlich einwand­frei.
Lesen Sie mehr zu dieser Finsternis in unserem ausführlichen Rückblick auf die SoFi am 11.08.1999.

Ausschnitt aus dem Livebericht der ARD zur Sonnenfinsternis am 11.08.1999
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 11.08.1999
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 11.08.1999

21.08.2017

Am Montag, dem 21.08.2017, fand eine Totale Sonnenfinsternis statt, deren Zentralzone sich quer über die USA - von Oregon bis South Carolina - zog. Als "Great American Eclipse" tituliert, wurde sie zum wohl größten astronomischen Events der 2010er-Jahre. Obwohl sie in Deutschland praktisch gar nicht und an den um diese Jahreszeit von vielen Deutschen besuchten Stränden Südwesteuropas und der Kanaren nur als eher bescheidene partielle SoFi sichtbar war, fand sie bei überaus reges Interesse.
Die SoFi begann über dem Nordpazifik, bevor sie die USA von Westen nach Osten überquerte. Dabei wurden von dem gut 100 Kilometer breiten Kernschatten folgende Bundesstaaten berührt: Oregon, Idaho, Wyoming und dann Nebraska, Kansas, Missouri, Illinois, Kentucky, Tennessee, North Carolina, Georgia und South Carolina. Die maximale Finsternisdauer von 2 Minuten 40 Sekunden wurde im Süden von Illinois erreicht. Bei Charleston/South Carolina erreichte der Kernschatten den Atlantik, wo die SoFi etwa 600 Kilometer südwestlich der Kapverden bei Sonnenuntergang endete.
Lesen Sie mehr zu diesem Ereignis in unserer ausführlichen Rückblick auf die SoFi am 11.08.1999.


Totale Sonnenfinsternis 21.08.2017, Winedown Range, Oregon
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 21.08.2017
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 21.08.2017

ZUKÜNFTIGE SOFIS DES SAROS 145

02.09.2035

Die SoFi am 02.09.2035 beginnt im dünnbesiedelten, wüstenhaften Westen Chinas. Der Kernschatten folgt in etwa der historischen Seidenstraße und dem Verlauf der Großen Mauer; die bekannte Stadt Dunhuang liegt am Nordrand der Zentralzone, Jiayuguan und Jiuquan befinden sich nicht weit entfernt vom Südrand. In Beijing wird die Sonne für etwa 1m40s verfinstert; kurz darauf erlebt die nordkoreanische Haupstadt Pyöngyang die Schwarze Sonne für 1m34s.
Lesen Sie mehr zu diesem Ereignis in unserer Infoseite zur SoFi am 02.09.2035.

Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 02.09.2035
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 02.09.2035

12.09.2053

Die SoFi am 12.09.2053 beginnt über dem Atlantik im Seegebiet der Azoren. Auf seinem Weg nach Osten zieht der Kernschatten nur etwa 50 Kilometer südlich an Santa Maria vorbei. Keine 10 Minuten später erreicht er beiderseits der Straße von Gibraltar das Festland. Auf der afrikanischen Seite verdunkelt sich die Sonne in Tanger für 1m19s, auf der europäischen Seite erlebt Tarifa die Schwarze Sonne für 1m35s. Die Zentralzone zieht sich nun entlang der Nordküste Afrikas, wobei u.a. die Touristenhochburg Djerba überquert wird (Finsternisdauer 2m09s). Die libysche Hauptstadt Tripoli, die südlich der Zentrallinie liegt, kommt für etwa 90 Sekunden in den Genuss der Schwarzen Sonne.
Lesen Sie mehr zu diesem Ereignis in unserer Infoseite zur SoFi am 12.09.2053.

Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 12.09.2053
Verlauf der Zentralzone der Totalen Sonnenfinsternis am 12.09.2053.

Weitere Links zu den SoFis des Saros 145 ab dem Jahr 1927 finden sich auf unseren Info-Seiten zu den jeweiligen Finsternissen.

Fred Espenak: Saros Series 145

Science & Society Picture Library Prints: Diagram Illustrating the Saros Cycle of Eclipses, 1927

Fred Espenak: Partial Solar Eclipse of 1855 May 16

HM Nautical Almanac Office: Partial Eclipse of the Sun 1855 May 16

Ian Cameron Smith: Partial Solar Eclipse of 16 May, 1855 AD

Michael Zeiler: Solar eclipse maps from 1851 to 1860

Fred Espenak: Partial Solar Eclipse of 1873 May 26

HM Nautical Almanac Office: Partial Eclipse of the Sun 1873 May 26

Ian Cameron Smith: Partial Solar Eclipse of 26 May, 1873 AD

Michael Zeiler: Solar eclipse maps from 1871 to 1880

Fred Espenak: Annular Solar Eclipse of 1891 Jun 06

Greenwich.co.uk: Solar Eclipse at Greenwich, 1891

HM Nautical Almanac Office: Annular Eclipse of the Sun 1891 June 06

Ian Cameron Smith: Annular Solar Eclipse of 6 Jun, 1891 AD

Michael Zeiler: Solar eclipse maps from 1891 to 1900

Fred Espenak: Hybrid Solar Eclipse of 1909 Jun 17

HM Nautical Almanac Office: Annular-Total Eclipse of the Sun 1909 June 17-18

Marcellinus Prien: Sonnenfinsternis 17.06.1909

Ian Cameron Smith: Hybrid Solar Eclipse of 17 Jun, 1909 AD

Michael Zeiler: Solar eclipse maps from 1901 to 1910

Michael Zeiler: Solar eclipse maps from 1921 to 1930

Sonnenfinsternis.org: British Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 29.06.1927

Sonnenfinsternis.org: Scandinavian Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 09.07.1945

Sonnenfinsternis.org: Canadian Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 20.07.1963

Sonnenfinsternis.org: Siberian Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 31.07.1981

Sonnenfinsternis.org: European Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 11.08.1999

Sonnenfinsternis.org: American Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 21.08.2017

Sonnenfinsternis.org: Asian Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 02.09.2035

Sonnenfinsternis.org: Arabian Eclipse - Totale Sonnenfinsternis am 12.09.2053

LITERATUR ZU SAROS 145 UND SEINEN FINSTERNISSEN

Literaturangaben zu den SoFis des Saros 145 ab dem Jahr 1927 finden sich auf unseren Info-Seiten zu den jeweiligen Finsternissen.

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