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TOTALE SONNENFINSTERNISSE IN EUROPA 1951 - 2050
Im Zusammenhang mit einer totalen Sonnenfinsternis kommen eigentlich immer die folgenden zwei Fragen auf: Dark Days
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30.06.1954 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Eine der bekanntesten Sonnenfinsternisse des 20. Jahrhunderts war die vom 30. Juni 1954. In Skandinavien war sie total, in Deutschland waren bis zu 93% der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt. Es muss eine eindrucksvolle Himmelserscheinung gewesen sein, die in der Erinnerung dann wohl noch etwas verklärt wurde. |
15.02.1961 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Eine weitere legendäre SoFi, die in Frankreich und Norditalien total war, fand am 15. Februar 1961 statt. Originalaufnahmen dieser Sonnenfinsternis sind übrigens in dem Film "Barrabas" zu sehen. In Mitteleuropa erreichte die partielle Phase je nach geographischer Lage 80 bis 98%. Vielen älteren Mitbürgern dürfte das Ereignis deshalb noch in Erinnerung sein. |
31.07.1981 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Die Zentralzone dieser Sonnenfinsternis streifte Europa im äußersten Südosten nördlich des Kaukasus. Dieses Gebiet gehörte damals zur UDSSR und es herrschte tiefste Eiszeit zwischen den Militärblöcken. Dennoch fanden einige Finsternis-Enthusiasten aus westlichen Ländern ihren Weg zur Schwarzen Sonne. Dies war übrigens die Saros-Vorgängerin "unserer" 99er-SoFi. |
22.07.1990 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Die Sonnenfinsternis am 22.07.1990 gehörte zu dem gleichen Saros 126, der die legendäre 54er-Finsternis hervorgebracht hatte. Erstmals seit 1961 bot sich für Mitteleuropäer die Chance, eine totale Sonnenfinsternis praktisch vor der Haustür zu erleben, nämlich in Südfinnland. Leider waren die Bedingungen äußerst ungünstig – die Eclipse fand praktisch bei Sonnenaufgang statt. Einige Gruppen setzten angesichts der hohen Bewölkungswahrscheinlichkeit deshalb gleich auf eine Beobachtung aus Reiseflughöhe. Neben solchen Profis gab es aber auch Sommerurlauber, die erst vor Ort zufällig von dem anstehenden Ereignis erfuhren. |
11.08.1999 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Die Sofi am 11.08.1999 war das größte astronomische Ereignis seit der Mondlandung. Die Verkehrsstaus sind genauso zur Legende geworden, genauso wie das Wetter an jenem Tag. Zumindest in England, Frankreich und Deutschland sah kaum jemand die Schwarze Sonne. Man brauchte schon Glück, um eines der wenigen Wolkenlöcher zu erwischen, wie z.B. in der Karlsruher Innenstadt. ARD und ZDF, deren Live-Sendungen zur SoFi Quotenhits wurden, waren auf Nummer sicher gegangen und hatten ein Flugzeug gechartert. Auf der sicheren Seite waren auch diejenigen, die sich bereits am Abend des 10.08.99 in ihren PKW gesetzt hatten und es daher bis in den Osten Österreichs oder sogar nach Ungarn schafften: dort war das Wetter nämlich einwandfrei. |
29.03.2006 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Die Zentralzone der totalen Sonnenfinsternis am 29.03.2006 zog sich u.a. über das Mittelmeergebiet und das Schwarze Meer. Fast im gleichen Gebiet wie die Finsternis von 1981 berührte sie nördlich des Kaukasus europäischen Boden. Diese SoFi wurde daher zum touristischen Großereignis. Libyen, ein noch vor wenigen Jahren weitgehend isoliertes Land, wurde von mehr Touristen besucht als sonst in einem ganzen Jahr. Geschätzte 5000 Beobachter versammelten sich in 3 Camps in der Sahara und erlebten die wohl schönste Sonnenfinsternis seit Jahrzehnten. Libyen bot statistisch die besten Wetteraussichten, doch auch diejenigen, die nach Ägypten und in die Türkei gereist waren, bekamen eine prachtvolle Finsternis zu sehen. |
01.08.2008 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Der uns bereits gut bekannte Saros 126 stattete dem äußersten Nordosten Europas am 01.08.2008 einen erneuten Besuch ab. Die Zentralzone zog sich über die zum Svalbard-Archipel gehörende unbewohnte Insel Hvitöya und über das russische Novaja Semlja. Das Festland erreichte der Kernschatten gegen Mittag dann auf der asiatischen Seite des Urals. Die meisten SoFi-Fans reisten nach Novosibirsk, in die Mongolei und an die chinesische Seitenstraße, wo bei klarem Wetter eine der beeindruckensten Sonnenfinsternisse der vergangenen Jahrzehnte zu beobachten war. Doch gar nicht so wenige Interessenten erwarteten die Schwarze Sonne auf einem Eisbrecher in der europäischen Arktis - mit gemischtem Erfolg. Wer kein Risiko eingehen mochte, buchte einen Beobachtungsflug zum Nordpol. |
20.03.2015 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Die SoFi am 20.03.2015 begann im Nordatlantik etwa 700 Kilometer südlich der grönländischen Südküste. Der Kernschatten zog nun nach Nordosten und verfehlte Ostisland nur um etwa 70 Kilometer, überquerte aber die Färöer-Inseln. Auf der Inselgruppe schwankte die Dauer zwischen 1 Minute 41 Sekunden im Süden und 2 Minuten 32 Sekunden im Norden. In der Hauptstadt Tórshavn, die in großen Teilen des Stadtgebietes gute Beobachtungsmöglichkeiten bot, waren es 2 Minuten 18 Sekunden, wobei die Sonne knapp 20 Grad über dem Horizont stand. Der Finsternispfad zog nun weiter Richtung Norden. Bevor der Kernschatten nur 70 Kilometer vom Nordpol entfernt die Erde verließ, überquerte er noch den norwegischen Svalbard-Archipel. Longyearbyen, der Hauptort dieser arktischen Inselgruppe, lag fast auf der Zentrallinie. Die Dauer der totalen Phase betrug hier bei einer Sonnenhöhe von rund 11 Grad 2 Minuten 31 Sekunden. |
12.08.2026 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Am 12.08.2026 beschert Saros 126 Europa bereits die 4. totale Sonnenfinsternis seit 1954. Die Zentralzone zieht durch das Nordpolarmeer knapp am Nordpol vorbei und dann entlang der Ostküste Grönlands. Erst am Nachmittag erreicht der Kernschatten im Westen Islands bewohnte Gefilde. In Nordspanien trifft er dann gegen Abend noch einmal auf Land. In nur 4 Minuten überquert er Spanien einschließlich der Balearen. Die Städte Oviedo, Bilbao, Valladolid, Valencia und Palma de Mallorca liegen in der Zentralzone, während Madrid knapp außerhalb bleibt. |
02.08.2027 (Grafik von Fred Espenak)
Sichtbarkeit in Europa: Die SoFi am 02.08.2027 beginnt über dem Atlantik auf halbem Weg zwischen den Antillen und den Azoren. Auf seinem Weg nach Osten zieht der Kernschatten etwa rund 90 Kilometer nördlich an Madeira vorbei. Rund 10 Minuten später erreicht er beiderseits der Straße von Gibraltar das Festland. Auf der afrikanischen Seite verdunkelt sich die Sonne in Tanger für 4m49s, auf der europäischen Seite erlebt Gibraltar die Schwarze Sonne für 4m33s. Die Zentralzone zieht sich nun entlang der Nordküste Afrikas, um sich später immer mehr nach Südosten zu wenden. Nur rund 100 km östlich von Luxor wird mit einer Dauer von 6m23s das Maximum der Finsternis erreicht; die Zentralzone ist hier knapp 258 km breit, die Sonne steht fast im Zenit. Nachdem der Kernschatten das Rote Meer und die arabische Halbinsel überquert hat, legt er auf dem Indischen Ozean ohne weiteren Landkontakt noch einige 1000 Kilometer zurück, bevor er etwa 1300 Kilometer südöstlich von Sumatra bei Sonnenuntergang die Erdoberfläche verlässt. |